Die Chorprobe
Mittwochabend, 20.00 Uhr,
im Kathrinahus JOYCES nur,
mit dem Ehrgeiz, zu versteh’n,
wie man Noten hat zu seh’n.
Was wohl ein „Crescendo“ ist?
Dass man’s Atmen nicht vergisst,
dass ein „p“ piano heißt,
dreimal „p“ zum Flüstern weist.
Und alle werden richtig froh,
folgt ein „f“ – fortissimo!
Ganze Note – langer Ton,
halbe Note, ahnt man schon,
ist bestimmt auch beim Gesang
ungefähr nur halb so lang.
Noten, meistens jedenfalls,
haben so was wie ’nen Hals,
und sind auch noch Fähnchen d’ran,
fängt der Ärger richtig an,
doch, mit einem Punkt verziert,
das ist einfach, man punktiert!
Bei vier Stimmen heisst’s: gebt acht,
jetzt wird’s euch nicht leicht gemacht.
Jede Stimme irgendwann,
fängt für sich alleine an,
und Marianne, die erblasst,
wird ein Einsatz dann verpasst.
Wie soll man denn den Takt noch zählen,
muss man mit dem Text sich quälen?
Englisch, Deutsch oder Latein,
und auch japanisch kann’s mal sein.
Mal tönt’s fremd, mal gut gelungen,
Hauptsache ist: wir haben gesungen!
Marianne verzweifelt, mal weniger, mal mehr,
und der Chor, der kann nicht mehr!
„Singt staccato, aber froh,
bitte schön, mit off’nem O.
Schön gefühlvoll intonieren,
und lasst bitte dieses Schmieren!“
„Die Synkope, meine Herrn,
hätte ich präziser gern.
Nicht die Kreuzchen übersehen,
achtet d’rauf, wo „Kodas“ steh’n.
Denkt daran, so eine Terz
ist kein ungewollter Scherz.“
Weiter hören wir die Mahnung:
„Wer bisher noch keine Ahnung
von dem neuen Musikstück,
halte bitte sich zurück,
um nicht die, die richtig singen,
in Verlegenheit zu bringen.
Und nun los, Anlauf genommen,
versuchen wir mal durchzukommen.
Ja, man muss halt etwas wagen,
ohne gleich schon zu verzagen!“
„Schön, was heute ihr geboten,
doch in meinen Musik-Noten
steht doch ganz was andres drin.
Schaut einmal genauer hin,
und singt doch bitte, wenn es geht,
einfach das, was da auch steht!“
Bevor wir jetzt dann weitergehn,
noch einmal bitte ab Takt 10,
bis unten, auf der Seite 2,
und bitte bitte denkt dabei
auch an Artikulation,
ganz präzise jeder Ton.
Ja, ich sehe es ja ein,
dieser Halbton ist gemein.
Doch der, der dieses Stück vollbracht,
der hat sich etwas dabei gedacht.
Und dann singen alle heiter
an der richt’gen Stelle weiter
Ja, so langsam kommt es gut!
Schnell verschwindet Mariannes Wut!
Sie geniesst die Melodie.
Nur der Bass, der schafft das nie.
Guckt nur auf dem Blatt herum
und singt am Ende: dum dum dum!
Aber grade das ist wichtig
und an vielen Stellen richtig,
denn sonst fehlt den Liedern was
und dann macht es keinen Spass.
Man sagt, das Singen sei gesund.
Alleine das ist schon ein Grund,
es mit den JOYCES zu probieren,
bei uns sind immer off’ne Türen
Siggi und Roman haben das schnell gemerkt
und ganz spontan den Bass verstärkt.
Für Zukunftszeiten hoffen wir,
dass noch mehr Menschen singen hier
mit Freude und aus voller Kehle:
das gibt den JOYCES ihre Seele!
Euch allen sag ich Dankeschön
auf das wir bald uns wiedersehn.
In der nächsten Probe geht’s wieder rund,
denn eins ist klar: SINGEN IST GESUND!
Original von Peter Stawicki
für den Chor Raindrops aus Kestenholz (SO)
adaptiert von NR für die JOYCES

Die Dirigentin
Marianne Gantenbein
“Die Stimme ist das wunderbarste aller Instrumente, denn jeder wurde damit beschenkt. Singen macht Freude und stimmt das Gemüt heiter. Es ist erwiesenermassen gesund für Körper und Geist!”
